CD-Protection ist ein neues Mittel der Musikindustrie
die Kopie von Musik CDs am Computer zu unterbinden.
Leider bringt die neue Technik viele Schwierigkeiten für Endverbraucher, Händler und Vertriebe.
Das System verhindert nicht nur das Abspielen der CDs auf Computern sondern, stört auch die Wiedergabe auf den heimischen CD, CD-Recordern und auch DVD-Spielern
auf unterschiedlichster Weise und sorgt so für Beschwerden über die "unschuldige" Elektronik. Keiner sieht die Schuld bei der CD.
Hier detailliertere Informationen.
- Das CD-Protection System darf nicht verwechselt werden mit dem altbekannten SCMS (Serial Copy Management System),
das nur eine digitale Kopie von einer CD auf Audio CD-Recordern erlaubt und eine weitere digitale Kopie von der Kopie unterbindet.
Das CD-Protection System soll weiterhin eine Kopie zulassen. Praxistest zeigten jedoch, dass dieses nicht immer so ist.
- Das CD-Protection System arbeitet auf verschiedene Arten. Es werden Fehlinformationen auf die CD mit aufgebracht,
die von Computer Laufwerken gelesen werden und dann zum Error führen. Die bekanntesten Systeme sind Key2Audio (Sony), MediaCloq (BMG),
CatusDataShield (EMI), SafeAudio (Universal) und SongBird (Warner). Hinzu kommen noch 20 kleinere Systeme.
- Die Systeme arbeiten mit:
veränderte TOC-Daten (Inhaltsverzeichnis der CD), mit denen Computer nicht arbeiten können, aber auch bei Audiogeräten zu
falschen Zeitinformationen bis hin zur CD-Verweigerung führen können
Definition der normalen CD als CD-ROM, mit Fehlinformationen, die den Computer zum Absturz bringen, aber auch die normalen Audiogeräte
erhöhten Fehlerraten, die Fehlerkorrektur des Computers so beansprucht, dass eine Kopie mit Aussetzern entsteht. Gerade dieser Punkt ist
natürlich sehr kritisch, da er auch zur Klangverschlechterung bei der Wiedergabe auf Audiogeräten führt.
- Eines haben alle Systeme gemeinsam, sie entsprechen nicht dem Red Book Standard, der die Spezifikationen für die CD und
CD-Abspielgeräte enthält und nach der alle Geräte entwickelt sind, die das Compact Disc Logo tragen. Durch diesen Standard ist
sichergestellt, dass handelsübliche CDs abgespielt werden können.
- Die Schwierigkeiten liegen darin, dass diese geschützten CDs (protection = Schutz) erhebliche Schwierigkeiten beim Abspielen auf
CD-Recordern, DVD-Spielern, Autoradios mit CD oder CD-Wechsler und alle portablen Player verursachen. Neben gestörter Wiedergabe kommt
es häufig auch zur Verweigerung der CDs.
- Keine Kennzeichnung auf den CDs oder nur sehr schwer zu erkennende, lassen den Endkunden im Unklaren, das er sich eine CD-Protection Scheibe gekauft hat.
Kommt es dann zu Abspielschwierigkeiten ist natürlich die Elektronik schuld, da ja alle anderen CDs laufen. Eine allgemeine Information der Musikindustrie
zur Einführung des CD-Protection System hat nicht stattgefunden. Es wurde Klammheimlich eingeführt.
- Kommt es zu Beschwerden der Endkunden, kann nur die Rücknahme der CD und das Rücksenden an den Software Lieferanten helfen, um Druck auf die Software
Industrie auszuüben, diese fragwürdigen Systeme wieder vom Markt zu nehmen. Ende letzten Jahres mußte BMG bereits 130.000 CDs, die mit einem Protection System
ausgestattet waren, zurücknehmen. Dieses System arbeitete genau wie die neuen nicht fehlerfrei.
- Weitere ausführliche Berichte
wird es in den Fachzeitschriften Stereoplay, Audio und Stereo geben. In der FAZ vom 16.10.01 ist ebenfalls ein Bericht
veröffentlicht worden.
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verfasst von Stefan Fark und Oliver Kriete, Marantz GmbH Osnabrück
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